, Gerber Stephan

Der Kiwanis Club Bern unterstützt seit 10 Jahren den Manjushri Verein – ein Lagebericht

Was sich lange wie ein Traum anhörte, wurde 2011 Realität: nämlich der Bau eines neuen Schulhauskomplexes für die Manjugoksha Academy in Kathmandu, Nepal. Das Ziel, tibetischen Flüchtlingskindern aus ärmsten Verhältnissen Gelegenheit zu einer umfassenden Ausbildung zu geben, war erreicht.Dieses Projekt des Manjushri Vereins wird seit 10 Jahren durch den Kiwanis Club Bern und seine Stiftung mit Geldbeträgen und durch die Übernahme einer Patenschaft unterstützt.

Ursula Meichle, Präsidentin des Manjushri Vereins besuchte nach über zwei Jahren im November 21 endlich wieder einmal die Schule in Nepal und berichtet wie folgt:

«Die Tage hier in Kathmandu und an der Schule vergehen wie im Fluge. Da ich bei Sonam, der Schulleiterin, auf dem Schulgelände wohne, sehe ich die Kinder sehr oft. Wie immer waren sie am ersten Tag noch etwas scheu, doch bereits nach sehr kurzer Zeit bin ich immer umringt und die Kleinen kämpfen um meine freien Hände. Mehrere Ex-Students sind in diesen Tagen vorbeigekommen um mich zu sehen und diese teilweise bereits innigen Beziehungen, schätze ich sehr. 

Mit Sonam verbringe ich dieses Jahr wirklich viel Zeit. Wir konnten in den letzten Tagen und v.a. Abenden ausgiebig diskutieren, alle Pendenzen erledigen und Pläne schmieden. Seit 6 Monaten leitet einer neuer Principal die schulischen Belange. Er ist ein sehr gut ausgebildeter Schulleiter mit viel Erfahrung und Herzblut für das Unterrichten. Mit ihm werden sich die etwas einseitigen Unterrichtsmethoden verbessern. Er hat viele Visionen und ich bin überzeugt, er wird einiges umsetzen.

Mit dem Drokpo-Team besuchte ich zwei Micro-Finance Projekte und liess mich einmal mehr überzeugen, dass dies eine sehr gute Sache ist. Ein junger Tibeter eröffnete mit seiner Frau ein hübsches Café und ein weiterer Tibeter produziert «Thukpa» die tibetischen Nudeln. Dass Dawa Norbu um mich zu treffen den weiten Weg von Samagaun unter die Füsse nahm, hat mich tief berührt. Er erzählte mir begeistert von den Hühnern und den Gewächshäusern und wir hoffen beide, dass wir sein neues, grosses Projekt in Angriff nehmen können. Das Dorf braucht dringend ein neues, kleines Gesundheitszentrum. 

Nepal wäre aber nicht Nepal, wenn zum Schluss nicht doch noch einige Schwierigkeiten auftauchen würden. Die Maoisten haben für heute einen Streiktag angekündigt und sperren die Strassen. So fällt die Schule leider aus und das Abschiednehmen, verbunden mit einem Glacé Essen, fällt weg. Der Weg zu meinem PCR Test war, bedingt durch den Streik, schon eher abenteuerlich…»